Gestern Mittag ging es mit dem Auto los in Richtung Piteå. Piteå liegt ca. 230 kilometer nördlich von Umeå, direkt an der Küste. Wir hatten ein Auto voll mit Instrumenten und Menschen, da wir mit 5 Autos ein ganzes Orchester nach Piteå gebracht haben. Ich hatte einen tollen Fahrer, Filip, unseren Dirigenten. Auf dem Weg nach Piteå hat man schon gemerkt, dass es nördlich immer mehr Schnee hat und zwar gab es in Skellefteå, dass erste mal schon wirklich mehr Schnee als nur eine winzige Schicht.
Nach einem Mittagessen in Skellefteå ging es dann noch eine Stunde weiter nach Piteå. Von Umeå nach Piteå führt die E4, die Autobahn, die von Süden nach Norden an der Küste Schwedens verläuft. In Piteå angekommen, wurde es dann schon deutlich kälter, es war dann auch schon mehr Schnee zu sehen. Um zu verdeutlichen wie Dunkel es hier ist, dass folgende Bild wurde mit Blitz in der Dunkelheit, um 15 Uhr aufgenommen am Samstag:
Wir haben in einer Schule dort übernachtet in Piteå, direkt im Stadtzentrum, in einem sehr großen Musikraum im obersten Stockwerk, gemeinsam mit dem anderen Orchester, den Luhrarnern aus Luleå, der nächsten Nördlicheren Stadt. Eingeladen wurden wir von Emma, die früher bei Snösvänget gespielt hat und mittlerweile in Piteå studiert und bei Luhrarner mitspielt.
Nach dem wir das Zeug ausgepackt haben, ging es dann schon los mit dem Auto in Richtung Universität, zum Soundcheck. Ich war dann wirklich überrascht in welcher, Fakultät wir spielen sollten und zwar in der Fakultät für Musik und Theater an der Technischen Universität Luleå, die in Piteå untergebracht ist. Ein sehr neues, sehr schönes, großes, von Musik erfülltes Gebäude.
Für meinen kleinen Bruder, habe ich extra noch zwei weitere Dinge aufgenommen und zwar gibt es einen sehr coolen Saal und noch weitere Räume dazu für Orgeln und das Kunstwerk direkt vor dem Saal, wo wir gespielt haben und dem Tonstudio Accustica, ist eine riesige Orgelpfeife.
Wie ich herausgefunden habe, ist es eine sehr renommierte Schwedische Fakultät, die dieses Jahr ihr Zehnjähriges Jubiläum feiert. Dabei haben sie sehr moderne, gut ausgestattete Räume und alles ist sehr lichtreich gestaltet.
Nach dem Soundcheck und einem Abendessen, ging es dann mit dem Beginnerkurs einer typisch Schwedischen Tanzart los, Lindy Hop. Lindy Hop ist ein Paartanz, der auf Swing und Jazz getanzt wird und ziemlich schnell ist. Wir hatten einen 1-stündigen Kurs dazu, bevor die Live-musik angefangen hat, damit wir und die Besucher am Abend auch tanzen konnten. Lindy Hop besteht aus drei Basisschritten, einem Wiegeschritt und zwei Triolen-Schritten. Getanzt wird auf die achtel im Takt, also nicht auf die Viertel. Es war sehr cool, zumal wir auch noch ein paar Figuren und Drehungen gelernt haben. Anschließend hat eine Band angefangen zu spielen und wir haben zu Live-musik getanzt, was bei dieser Tanzart ziemlich anstrengend ist.
Anschließend hat unser Schwesterorchester Luhrarner noch gespielt, und die spielen wirklich gut mit Liedern wie Moskau, In the mood, or orange colored sky. Nach 4 Stunden Tanzen, waren wir um 23 Uhr dann dran, auch noch für 1 Stunden zu spielen, was wirklich schwierig war, da wir vom tanzen alle schon so ausgepowert waren. Es hat aber ziemlich gut geklappt, viel Spaß gemacht. Dannach haben wir noch beim Abbauen geholfen und waren fix und fertig, sowie sehr hungrig. Deswegen gab es noch einen Abstecher zu Max, einem Burgerrestaurant und dann ab ins Bett. Heute in der „früh“, um 10:30 ging es dann von Piteå aus los, dazu ein paar Bilder wie es tagsüber aussieht:
Nach 2,5 Stunden waren wir dann auch schon zuhause, um festzustellen, dass es auch in Umeå endlich von Samstag auf Sonntag mehr geschneit hat und dann so aussah:
Auch der See Nydalajö, ist wohl wie ich gehört habe, mittlerweile so zugefroren, dass man auf ihm gehen kann, dass muss ich unbedingt nächste Woche mal machen. Die Höchsttemperaturen heute waren -3 Grad. Schöne Grüße aus Nordschweden.